Nach unseren eigenen Messungen auf dem Finkenberg steht nun fest, dass der Wind für einen wirtschaftlichen Betrieb von Windrädern dort keinesfalls ausreicht!
Für die Beantragung von Windparks reicht es aus, wenn der Antragsteller
Winertragswerte vorlegt, die nicht real ermittelt wurden. Es werden hierfür Windatlanten, z.B. des TÜV-Süd herangezogen, die die Gegebenheiten vor Ort, insbesondere die Topografie,
nicht ausreichend berücksichtigen. Bei diesen, nicht durch reale Messungen ermittelten Prognosen, kommt es zu fehlerhaften Ergebnissen, was selbst der TÜV-Süd schriftlich bestätigt hat.
Diese Abweichungen haben schon einige Windparkbetreiber in den Konkurs getrieben, da in der Planung von zu hohen Windgeschwindigkeiten ausgegangen wurde.
Nach dem hessischen
Landesentwicklungsplan ist eine Windhöffigkeit von 5,75 Meter/Sek. auf 140 Metern Höhe erforderlich.
Unsere
tatsächliche Messung hat jedoch ergeben, dass dort auf 140 Metern Höhe lediglich 3,62 Meter/Sek. Wind herrschen.
Die Messung der Bürgerinitiative ging von Dez. 2013 bis März 2014, also den windreichsten Monaten des Jahres.
Der vom Bauantragsteller (Fa. EGO - Energiegenossenschaft Odenwald) auf dem Finkenberg
aufgestellte Windmessmast hat sich nach dessen eigenem Bekunden als unbrauchbar herausgestellt, was wir bereits in unserer Informationsveranstaltung am 04.12.13 moniert hatten (nicht
optimaler Aufstellungsort, falsch angebrachte Windmessinstrumente, fehlende vertikale Windmessung, unterer Windmesser unterhalb der Baumkronen).
Wir raten deshalb dem jetzigen Projektierer (Enercon) eine, von einem neutralen und unabhängigen Gutachterbüro durchzuführende, reale Messung über einen Zeitraum von einem
Jahr!
Eine interessante Dokumentation vom 13.03.14 im SWR-Fernsehen zeigt die derzeitige Problematik. Sehen Sie HIER...
Fakt ist, dass derzeit (Stand Februar 2014) um Beerfelden und Rothenberg schon 5 Windräder gebaut und 30 weitere beantragt,
bzw. geplant sind!
Auf
dem Höhenzug Raubach-Finkenbach-Falken-Gesäß-Olfen-Airlenbach (Finkenberg) sind derzeit insgesamt acht Windräder und für den Katzenwinkel bei
Etzean-Airlenbach-Güttersbach-Hüttenthal-Hetzbach vier Windräder beantragt. Beim Stillfüßel (Wald-Michelbach) sind fünf beantragt und in Flockenbusch/Brombach sind sieben,
sowie in Sensbachtal sechs Windräder beantragt. Die Anlagen werden eine Höhe von 200 Meter haben
(alle derzeit gebauten Anlagen im Odenwaldkreis sind kleiner).
Mit den bereits gebauten fünf Windrädern auf dem Geisberg (Mossautal) sind es dann 35 Anlagen in unserem Kleinraum Beerfelden-Rothenberg-Sensbachtal. Die Bürger
wurden hierüber nicht informiert.
Anträge können nach Par. 35 Baugesetzbuch jederzeit beim Regierungspräsidium gestellt werden, weshalb auch noch weitere und höhere Anlagen hinzukommen können. Solche Anträge sind
völlig unabhängig des vom Odenwaldkreis angestrengten Flächennutzungsplans für Vorranggebiete für Windräder. Das Gebiet um Etzean zum Beispiel ist in den aktuellen Plänen des Odenwaldkreises
bislang nicht als Vorrangfläche ausgewiesen.
Nicht nur Beerfelden mit seinen Stadtteilen und Rothenberg mit seinen Ortsteilen sind betroffen,
ebenso die Bürger von Schönmattenwaag, Wald-Michelbach über Affolterbach bis hoch ins Mossautal und im Osten bis nach Hetzbach.
So sieht unsere Zukunft aus, wenn wir nichts unternehmen.
Hier ein Überblick der derzeitigen Situation über die Gemarkungen Rothenberg und Beerfelden hinaus. Wir aktualisieren das Schema zeitnah, wenn uns neue Planungen/Anträge bekannt werden.
Das Bild haben wir mit freundlicher Genehmigung des "Odenwälder Echo" erhalten. Es wurde von der BI nachträglich bearbeitet. Wir haben den beantragten Windpark auf der Gemarkung Sensbachtal ergänzt und die ebenfalls schon beantragten Anlagen auf der Anhöhe bei Flockenbusch/Brombach (drei Anlagen mit je 200 Metern Höhe), sowie die vier, die auf der badischen Seite "Brombach" in Planung sind. Auch im Stillfüssel bei Ober-Schönmattenwaag sind bereits sechs Anlagen beantragt. Finkenbach und Beerfelden werden von drei Seiten Windparks bekommen!